Was können wir aus den ersten Wettkämpfen lernen?
Die vergangenen, trainingsintensiven Wochen und die zwei oben genannten Wettkämpfe führten mich zu einer entsprechenden Frage: Was passiert, wenn man einem ambitionierten Athleten seine Uhr oder seinen Velocomputer wegnimmt? In den meisten Fällen wäre man als Trainer wahrscheinlich dem Protest ausgesetzt, dass man so gar nicht laufen oder radfahren könne, weil man seine Leistungsdaten nicht im Blick hat. Oder noch schlimmer: Was nicht auf Strava landet hat nicht stattgefunden!
Immer wieder erlebe ich es in der Zusammenarbeit mit Athleten, dass in der ganzen Datenflut von Watt, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Pedalumdrehungen oder Trainingszonen das eigene Gefühl etwas verloren geht.
Viele äussere Einflüsse (Essen, Schlaf, Stress usw.) wirken direkt auf unsere Leistungsfähigkeit und die Tagesform ein. Insofern lässt sich Trainings und Wettkämpfe nicht zu jedem Zeitpunkt mit objektiven Daten steuern.
Das Gespräch mit dem Körper
Während Wettkämpfen, so auch während des besagten 10km-Laufes oder dem Zeitfahren begebe ich mich auf eine Reise. In dem Moment verbinde ich mich mit meinem Körper und versuche genau hinzuhören, was er mir für ein Feedback gibt. Wo pushe ich und wo nehme ich bewusst etwas Tempo raus? Dabei beziehe ich auch die äusseren Einflüsse wie beispielsweise den Wind mit ein.
Beispiel 1 Während des Testlaufs war ich teilweise ziemlich starkem Gegenwind ausgesetzt, was die angestrebte Pace zusammenfallen liess. Wäre ich dort auf biegen und brechen nach meiner Uhr gelaufen, wäre der Tank 2km vor dem Ziel leer und eine solche Endzeit nicht möglich gewesen.
Beispiel 2 Während dem Zeitfahren merkte ich, dass ich die angestrebte Durchschnittsleistung nicht ganz halten konnte, also nutzte ich gewisse abschüssige Passagen um kurz etwas an Power rauszunehmen.