Geduld ist gefragt

Man könnte (sowohl als Trainer und Athlet) langsam aber sicher nervös werden vor lauter Wettkampfabsagen und/oder -verschiebungen.

Ich betrachte die vergangenen Monate jedoch eher als Chance. So führte ich Anfangs April die Leistungsdiagnostik Lauf und Velo durch um die eigenen Trainingsfortschritte zu kontrollieren und ein Update betreffend den Leistungswerten zu erhalten. Die Phase von Januar bis März war geprägt von vielen harten Einheiten, welche sich in der LD erfreulicherweise in einem deutlichen Fortschritt der VO2max (Maximale Sauerstoffaufnahme) zeigten.

So stand ich genau an dem Ort wo ich zu dem Jahreszeitpunkt sein wollte. Eigentlich hätte einen Monat später mit der Duathlon-Schweizermeisterschaft (notabene vor der Haustür…) der erste Saisonhöhepunkt stattfinden sollen. Aber eben, wie so manch anderer Event, fiel auch dieser dem Corona-Virus zum Opfer.

Vielen meiner Athleten erging es ähnlich. Umso mehr wollte ich (und will es nach wie vor) die Zeit nutzen, um jede und jeden individuell an ihren Schwachstellen arbeiten zu lassen. So stand bei vielen unter anderem auch das eher ungeliebte Athletiktraining etwas mehr im Fokus. Generell verfolge ich in dieser Phase einen eher ausgewogenen (erhaltenden) Ansatz des Trainings, jedoch mit einem klaren Hauptthema bei jedem Athleten.

Laufband und Rolle: Zwei treue Begleiter während der Corona-Krise.

So stellte ich mir auch die Frage nach meinem eigenen Thema. Aufgrund der vorliegenden LD lag dieses schnell auf der Hand: Erhaltung der VO2max bei gleichzeitiger Senkung der Laktatbildungsrate. Obwohl aktuell so kalkuliert, liegt diese liegt nach wie vor etwas gar hoch. Hinsichtlich den Absichten bezüglich einer möglichen Teilnahme über die Longdistance am Powerman Zofingen muss ich diese ohnehin deutlich nach unten korrigieren.

Hohe Laktabildungsrate: für eine eher hohe Leistungsfähigkeit in kurzer Zeit von Vorteil!

Tiefe Laktatbildungsrate: für eine eher konstante Leistungsfähigkeit über eine lange Zeit von Vorteil!

Und so steht zwar nach wie vor ein dichter Trainingsplan an, allerdings mit weniger polarisiertem Ansatz und der Absicht, die Ökonomisierung des Stoffwechsels in Angriff zu nehmen.