Media Maratón Torremolinos 2023

Media Maratón Torremolinos 2023

Gute Erinnerungen ans letzte Jahr

Genau ein Jahr ist es her, seit ich in Torremolinos den Halbmarathon überraschend auf dem 2. Rang finishen konnte. Ein klarer Grund, diese guten Erinnerungen wieder hervorzuholen und auch in diesem Jahr den Saisoneinstieg an diesem sehr liebevoll organisierten Event an der Costa del Sol zu absolvieren.

Die Strecke vom vergangenen Jahr wurde angepasst. Zeigte Strava im letzten Jahr 160Hm an, so waren es dieses Jahr deren noch 139. Es war vor allem auf dem ersten Drittel ein ständiges Auf und Ab, gefolgt von einem flachen Mittelteil, bevor es dann auf dem Schlusskilometer steil bergauf zum Ziel zurück ging. Als ein Athlet, der ohnehin gerne bergauf läuft, machte ich mir daher nicht gross Gedanken um den neuen Kurs.

Nachdem ich die auskurierte Hüfte wieder voll belasten konnte, wurden auch die Laufumfänge nach oben geschraubt. Allerdings blieb das Training eher breit und nicht wahnsinnig halbmarathonspezifisch. Ich profitierte jedoch in diesem Winter, vor allem auch hier in Spanien, generell von mehr Kilometern auf dem Velo und den zusätzlichen Schwimmeinheiten. Insofern war ich gespannt, wie der erste Formtest ausfallen würde.

Zudem spürte ich in den letzten Wochen eine merkliche Veränderung was die Energiereserven angeht. Die Eisenspeicher scheinen sich einzupendeln, die «Magendarm-Sanierung» wirkt und die Sonne tut hier unten wohl auch ihren Dienst.

Die Vorzeichen standen also auf Grün!

Neue Strecke, stärkeres Feld

Nach dem frühen Aufstehen am Sonntagmorgen musste erst einmal der Van geheizt werden. So warm es durch den Tag auch ist, so kalt sind die Nächte. Danach hiess es duschen, frühstücken und den obligaten Kaffee «ins Gesicht drücken». Ein Hoch auf unseren Siebträger!

Nach der halbstündigen Fahrt nach Torremolinos, genoss ich erst einmal den Sonnenaufgang, bevor es ans Einlaufen ging. Dabei schaute ich mir die Schlusssteigung noch einmal etwas genauer an, da sich hier durchaus auch ein Rennen entscheiden kann. Schon nur wegen des grösseren Teilnehmerfeldes rechnete ich mit einem schnelleren Rennen als im letzten Jahr und erwartete eine Siegerzeit von unter 1:10 Std.

Man kann es erahnen: Obwohl die Sonne scheint, war es um 9 Uhr in der Früh noch nicht sehr warm.

Ich reihte mich hinter dem Vorjahressieger und spanischen Meister über 100km, Antonio Jesús Aguilar Conejo ein, den ich als Lokomotive nutzen wollte. Pünktlich um 9:30 Uhr wurden wir auf die Reise geschickt. Gross einpendeln war nicht drin, denn gleich von Beginn weg wurde ordentlich auf das Tempo gedrückt. Es bildete sich rasch eine 6er-Gruppe, welche sich nach und nach auflöste. Die Durchgangszeit von 16:12min bei 5km zeigte mir dann auch sehr deutlich, dass ich wohl im oberen Bereich der Möglichkeiten lief. Trotzdem verliess ich mich zu 100% auf mein Gefühl und weniger auf Abschnittszeiten.

Die Strecke bot ein spannendes Profil und war auch etwas für den Kopf. Total galt es rund 130 Höhenmeter zu bewältigen.

Ich konnte das Tempo der Gruppe nach 6km ebenfalls nicht mehr mitgehen und war fortan alleine auf Rang 4 laufend aber mit stetigem Sichtkontakt zur Spitze unterwegs. In den Abwärtspassagen zum Meer versuchte ich etwas Kraft zu sparen da ich wusste, wie kräftezehrend es der Promenade werden würde. Die flachen Kilometer vorbei an Fischrestaurants, Shops und Hotels vergingen recht schnell und auch die konstanten Kilometerzeiten um die 3:20min stimmten immer noch mit meinem Körpergefühl überein. Zusätzlichen Aufwind bekam ich, als ich vorne sah, dass der Vorjahressieger aus dem Spitzentrio zurückfiel und ich zeitweise sogar etwas Boden auf ihn gutmachte.

Von Beginn wurde ordentlich auf das Tempo gedrückt. Nach 6km war ich dann alleine unterwegs.

Der Kampf gegen die Uhr

Auch die vielen unterstützenden Zurufe taten ihren Dienst und halfen, die langsam auftretende Müdigkeit zu verdrängen. Ich versuchte in diesen flachen Teilen vor allem technisch sauber und frequent zu laufen. Einen üblen Rhythmusbrecher gab es bei km15: nach der Wendeschlaufe ging es rund 500m über einen geschotterten Parkplatz zurück bevor dann endlich wieder normaler Teer in Sichtweite kam.

Nun wurde es zäher und zäher und ich versuchte mich am immer noch ca. 30’’ vor mir laufenden Rang 3 festzubeissen. Ab km18 erlaubte ich mir erstmals eine kleine Hochrechnung und stellte fest, dass es tatsächlich für eine Zeit von unter 1:11 Std. reichen könnte. Obwohl ich das Führungsfahrzeug nicht mehr sah, hörte ich die Sirenen der Begleitmotorräder was mir aufzeigte, dass auch der Rückstand auf die Spitze nicht ins unermessliche angewachsen war.

Somit dosiert ich auch das Tempo nicht mehr gross sondern drückte voll in diese elend mühsame Schlusssteigung hinein und lief nahe am Anschlag den Berg hoch. Zwar realisierte ich, dass das Podest endgültig weg war aber dennoch eine Spitzenzeit drin lag.

Gross geniessen war auch beim Einbiegen ins Zielgelände nicht drin. So ging dieses Einzelzeitfahren oder wohl besser gesagt Einzelrennen, in welchem ich mich mehrheitlich befand, auf dem 4. Rang aber dafür mit einer Zeit von 1:10:41 zu Ende. Damit drückte ich meine Halbmarathonbestzeit um 50 Sekunden nach unten, was ich mir zwar insgeheim vielleicht erhofft, es aber sicher nicht auszusprechen wagte.

Torremolinos scheint ein gutes Pflaster zu bleiben!

«drink coffee ride bikes» und «run halfmarathons»

Ein Ausrufezeichen aus meiner Trainingsgruppe

Die meisten von mir betreuten Athleten befinden sich noch im Wintertraining. Nicht so Elita Amato. Vor drei Jahren begann sie mit dem Projekt Hyrox, welches aus den bekannten Coronagründen immer wieder verschoben werden musste. Hyrox ist ein Fitness-Rennen bei welchem sich Workouts und Kilometerläufe abwechseln. Elita startete am 4. Februar 2023 in Stuttgart in der PRO-Kategorie und realisierte dabei nicht nur die WM-Qualifikation sondern gleich auch noch den Weltrekord in ihrer Alterskategorie!

Die Saisonplanung muss nun etwas angepasst werden… 😉

Herzliche Gratulation zu dieser sackstarken Leistung!

Hast du eine sportliche Vision, welche du verfolgen möchtest, bist dir aber nicht sicher,
wie du diese angehen sollst?